Quer durch Brüssels Innenstadt

Das Navigationssystem wollte uns (trotz allem Anschein nach nun doch fehlenden Kartenmaterials) mitten zum Stadtzentrum führen, wir folgten dem Programm in der Hoffnung irgendwann wieder aus der Stadt zu finden. Noch während wir auf dem Weg zum absolutem Stadtzentrum waren, legte Mutti DEEP PURPLE "In Concert With The London Symphony Orchestra" ein, die zweite CD, also John Lords "Concerto For Group And Orchestra". Nichts hätte in dieser imposanten Stadt besser passen können!

Wir fuhren auf einer Straße, die der Chanse Ellisey glich, entlang, einem kleinen Triumpfbogen entgegen. Das blöde Navigationsprogramm lotste uns 7 mal diese Straße entlang und 5 mal durch den dort befindlichen Kreisverkehr. Die Musik passte genau in die Situation. Es wirkte so, als wären wir in einem schlechten Film, da wir immer wieder im Kreis fuhren und es schien, als wäre die Musik gerade für diese Szenen geschrieben worden, oder das Orchester hätte das Szenario gesehen und passend dazu improvisiert.

Während wir zwei mal um den Kreisverkehr fuhren, der Computer anscheinend nicht wusste, wo wir uns befinden und wir nicht wussten, was wir tun sollten, sang Ian Gillan "What should I do?" (Wie passend!) 
Fuhren wir einen ruhigen Weg entlang, spielten das Orchester dazu passende leichte Töne. Als wir jedoch mit schnellen Spurwechseln über die Piste jagten, fiedelten die Streicher wie wild! Letztendlich, als wir dann an einer Ampel stehen bleiben musste, endete das gerade laufende Lied mit Pauken und Trompeten und einem unglaublichen Tusch mit anschließendem Beifall - wir befanden uns nun auf der richtigen Straße! Die Musik passte so zu allem, dass wir ständig hysterisch lachten, weil wir es nicht fassen konnten. Es war geradezu unglaublich! Wir alle drei hatten Adrenalin im Blut, da wir ja mitten in der Nacht in einer fremden Großstadt ständig im Kreis fuhren und Deep Purple machten zusammen mit den Londoner Symphonikern die Musik dazu. Wenn jemand von uns einen Vorschlag machte, wo wir denn nun lang fahren könnten, konnten wir hören, was die Musik dazu sagte und dann quasi der Entscheidung der Musik folgen. Es war einfach unglaublich, sowas muss man mal erlebt haben!

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